Was macht eigentlich intelligent?

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Wie lernen Kinder richtig oder effektiv? Wie können sie ihr Potenzial vollständig ausschöpfen?

Mit diesen Fragen beschäftigen sich Lehrer, Erzieher und Verhaltensforscher seit Jahrzehnten. Mittlerweile gilt eine Erkenntnis als gesichert: Nur 10 % des Lernerfolges hängen von der Schule und den Lehrern ab, so der US-amerikanische Intelligenzforscher Prof. Robert Plomin (Die Zeit, 28.05.2015).

Welche Faktoren bestimmen jedoch den Unterschied zwischen guten und schwachen Schülern?

Plomin hat in vielen Studien Folgendes nachgewiesen: Die Lernleistung eines Kindes und sein Potenzial sind größtenteils von den Genen abhängig: „Knapp 60 Prozent des Schulerfolges sind auf genetische Faktoren zurückzuführen“, so Plomin.

Und wovon hängt es ab, ob und wie die Gene ihr Potenzial entfalten bzw. ob das Lernen erfolgreich ist? Schließlich ist Intelligenz doch der Schlüssel zum Lernerfolg, oder? Nein, nicht nur, neben der Intelligenz sind z. B. Faktoren wie folgende wichtige Parameter für erfolgreiches Lernen, so Plomin:

  • das soziale Umfeld,
  • die Lebensweise,
  • der Gesundheitszustand und
  • Persönlichkeitsmerkmale wie Konzentrationsfähigkeit, geistige Stabilität sowie Neugier.

Dies ist erschreckend, denn so, wie Bildung an Schulen derzeit erfolgt, ist Schule „[…] die letzte Bastion, die den Einfluss der Gene ignoriert“, wirft Plomin Schulen und anderen Bildungseinrichtungen vor. Kinder sind unterschiedlich, besonders in Bezug auf ihre Lernfähigkeit. und ihre Lernbereitschaft.

Was bedeutet das für Lehrer?

Lehrer sollten demnach…

  • den Unterricht verstärkt individualisieren bzw. personalisieren – z. B. indem sie das individuelle Lerntempo des Schülers berücksichtigen und sich jedem Schüler individuell

Hier wird die Bedeutung von Lerncoaching deutlich: Lerncoaching setzt beim Lernverhalten des Einzelnen an und will dessen individuelle Potenziale wecken – und vor allem für den jeweiligen Schüler zugänglich machen.

Anstelle des immer gleichen Frontalunterrichts sollte der Lehrplan an die individuellen Voraussetzungen und Bedürfnisse der einzelnen Schüler angepasst werden. Dadurch stehen die Schulen vor einer großen Schulentwicklungsaufgabe: Individualisiertes Lernen sollte in der Schule verpflichtend eingeführt werden.

Zum Glück gibt es bereits Schulen, die individualisiertes Lernen mittels Kompetenzrastern und Lernjobs umgesetzt haben, z. B. die Staatliche Schule Gesundheitspflege W4 in Hamburg. Nach diesem Konzept lernt jeder in seinem persönlichen Tempo und wird zugleich von einem Lerncoach betreut, sodass er seine Potenziale optimal ausschöpfen kann. Deshalb ist an der W4 auch jeder Lehrer zugleich Lerncoach. Anstatt zu be-lehren gehen die Lerncoaches auf jeden Schüler individuell ein.

Lassen Sie uns gern darüber diskutieren. Ich freue mich auf Ihre Kommentare.

Empfehlung: Sehen Sie sich das passende Video dazu an. Hier finden Sie Prof. Plomin im Interview

 

Quelle: Bahnsen, X./Spiewack, X. (2015): „Was macht intelligent?“. In: Die Zeit – Wochenzeitung für Wirtschaft, Wissen und Kultur, Ausgabe 23/2015, S. 35-36.


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